Werkzeuge: Websites mit Readlists zu eBooks machen
Recherche ist mittlerweile für viele von uns zu einem reinen Onlinevorgang geworden. Artikel, Blogposts, Kommentare – wir lesen vermutlich mittlerweile netto doppelt oder dreimal so viel wie noch vor 20 oder 30 Jahren. Allerdings sind die Layouts der Netzseiten oft sehr unterschiedlich, ihre Lesbarkeit ist häufig eine Zumutung. Vor allem aber sind sie nur online verfügbar. Mit dem Dienst Readlist kann man die URLs, also die Netzadressen interessanter Artikel einfach zusammenstellen und als PDF in eBook-Form an beliebige Mail-Adressen verschicken. So kann man zum Beispiel im Zug auch offline reihenweise Artikel lesen. Ben Schwan hat den Dienst für uns getestet.
Ohne Hyperlinks gäbe es das Web in seiner heutigen Form nicht. Sie sorgen dafür, dass man schnell von Seite zu Seite springen kann und dienen als Referenzpunkte im Datenmeer. Links können außerdem mal eben schnell per E-Mail oder Kurznachricht verschickt werden, um andere Menschen auf lesens- und beachtenswerte Angebote hinzuweisen.
Wenn ein, zwei Links nicht ausreichen, hilft der Sammeldienst Readlists. Das neue Projekt der Macher des populären Online-Lesedienstes Readabiliy erlaubt das unkomplizierte Erstellen von Linklisten, die sich dann wiederum mit einer einfach zu merkenden Kurz-URL der Form „readlists.com/…“ weitergeben lassen.
Das Anlegen einer Readlist ist extrem simpel: Man gibt einfach Link für Link ein (dabei auf „http://“ achten) und kann dann später auf Wunsch nacheditieren, kommentieren und die Reihenfolge bestimmen. Anschließend gibt man der Liste noch einen Namen und einen Untertitel und schon kann sie weitergeleitet werden. Keine URL geht mehr verloren.
Praktisch an Readlists ist auch die Tatsache, dass man zur Benutzung keine Anmeldung benötigt: Jeder kann mit nur einem Klick eine eigene Linkliste erstellen (Beispiel). Die Liste ist zudem über einen speziellen Link jederzeit öffentlich editier- und ergänzbar, wenn man das möchte.
Will man die Linkliste auch später noch verändern können, was höchst sinnvoll ist, kann man sie auch der eigenen Person zuordnen. Dazu muss man sich mit einem kostenlosen Readability-Account einloggen und die zuvor anonym angelegte Liste dann für sich „claimen“, wie es so schön fachsprachlich heißt. Das geht allerdings nur genau einmal direkt nach dem Einloggen.
Readlists lassen sich auch per Twitter und Facebook verbreiten, in die eigene Website einbinden (mit entsprechendem Embed-Code) sowie in E-Books umwandeln, die sich an Kindle- und iOS-Geräte verschicken lassen. Dazu bedient sich das Angebot dem Online-Lesedienst Readability: Dieser wandelt Webseiten in ihre reine Textform um und packt sie dann in das EPUB-E-Book-Format.
Der Readlists-Dienst kostet momentan keinen Cent, nicht einmal einen „Spenden“-Knopf haben die Entwickler parat. Das ist durchaus ein Nachteil, wie so manche Diensteschließung der letzten Wochen zeigt: Es ist unklar, wie die Readability-Macher das Angebot auf Dauer finanzieren wollen. Reklame gibt es bislang jedenfalls noch keine, die Linklisten sind werbefrei.