03.07.2013

Pressfolios.com: vorzeigbare Visitenkarte im Web

Pressfolios.com ist sicher der näheste Einschlag bis jetzt an torial.com. Zeit, Euch mal zu zeigen, was andere machen. Thomas Reintjes berichtet.

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Eine eigene Website – vielen Journalisten ist das immer noch zu aufwendig, zu anstrengend oder einfach zu kompliziert. Auf diese Zielgruppe konzentriert sich Pressfolios. Bei dem Dienst lassen sich sehr einfach ansprechend erscheinende Web-Visitenkarten erstellen.

Bei Pressfolios (http://pressfolios.com) können Journalisten ihre Portfolios vorzeigen. Hier darf ich also mit dem angeben, was ich veröffentlicht habe. Und das geht sehr, sehr einfach. Pressfolios fragt mich nach einem Link und kaum habe ich ihn eingeben, schaut das System nach, was unter der angegebenen Internetadresse zu finden ist. Es erkennt die Überschrift, extrahiert den Vorspann und zieht sich die Bilder von der Seite. Ich wähle eines der Bilder aus, trage noch Medium und Erscheinungsdatum ein und fertig ist die erste Story in meinem Pressfolio.

Bevor ich mir die Seite ansehen kann, muss ich ihr noch einen Namen geben, dann ist sie unter meine-seite.pressfolios.com erreichbar – sieht aber noch nicht so toll aus. Also noch mal zurück in die Einstellungen. Ich lade ein schönes Titelfoto hoch und ein Porträt von mir, gebe meinen Namen, eine Selbstbeschreibung und den Link zu meinem Twitter-Profil an. Schon sieht mein Pressfolio viel schöner aus.

Das Ganze funktioniert auch, wenn Veröffentlichungen nicht im Netz stehen: Es lassen sich PDFs hochladen. Eine MP3-Datei eines Radiobeitrags wollte Pressfolios aber nicht akzeptieren. In ihrem Blog (http://pressfolios.tumblr.com/post/50668724678/faq-does-pressfolios-work-for-multimedia-journalists) empfehlen die Macher, die auf ihrer Seite so gut wie nichts über sich preisgeben (http://marcsamson.pressfolios.com), auf externe Dienste wie Soundcloud oder Youtube auszuweichen und diese im Pressfolio zu verlinken. Später sollen Möglichkeiten geschaffen werden, Dateien direkt auf der Seite zu speichern.

Von Artikeln, deren URL man in sein Pressfolio füttert, zieht sich das System automatisch eine Kopie, die sich als PDF herunterladen lässt. So soll der Dienst als Cloud-Backup fungieren, wenn URLs irgendwann einmal nicht mehr funktionieren und ich vergessen habe, mir selbst Kopien meiner Veröffentlichungen anzulegen.

Pressfolios macht einen soliden, aufgeräumten Eindruck. Ich habe mir beim Ausprobieren allerdings schnell mehr gewünscht: Networking-Features beispielsweise. Bisher gibt es keine Möglichkeit, auf der Seite nach Kollegen zu suchen, die Ähnliches machen wie ich oder deren Fähigkeiten sich mit meinen für ein bestimmtes Projekt gut ergänzen würden.

Das kann aber alles noch kommen. Zurzeit ist Pressfolios noch in der geschlossenen Beta-Phase. Auf die Visitenkarte sollte man sich seine Pressfolio-URL also noch nicht drucken.

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