08.08.2013

Ein Rechner, mehrere Betriebssysteme

Technikjournalist Ben Schwan arbeitet mit einem Apple-Rechner, kann aber in wenigen Sekunden auf Windows oder Linux umschalten.

Der Trick ist eine Virtualisierungslösung, die ein Betriebssystem im Betriebssystem erlaubt. Das schafft ungeahnte Freiheiten.

Es gab eine Zeit, da hatten man es als Nicht-PC-Benutzer schwer. Viel wichtige Software, beispielsweise diverse Schnittprogramme fürs Radio oder Fotoverwaltungen für die Zeitung, liefen nur unter Windows. Also musste man sich auch immer einen solchen Rechner anschaffen, wenn man seiner Arbeit nachgehen wollte.

Das hat sich gottlob geändert. Mein Hauptcomputer, ein Mac von Apple, läuft standardmäßig unter dem Apfel-Betriebssystem Mac OS X (aktuell heißt es „Mountain Lion“ demnächst „OS X Mavericks„). Trotzdem habe ich keinerlei Probleme, sollte ich einmal Software verwenden wollen, die es nicht für diesen Rechner gibt.

Das Wunderding, das ich einsetze, nennt sich „Parallels Desktop„, eine sogenannte Virtualisierungslösung und kostet knapp 60 Euro. Diese generiert quasi einen PC im Mac: Ausgestattet mit einer Installations-DVD oder einem Download von Windows oder Linux, lässt sich darin ein komplett eigenes System einrichten.

Auf meinem Mac läuft deshalb neben Mac OS X nun auch eine Kopie von Windows 7, ein Windows 8, ein Ubuntu Linux sowie eine ältere Version von Mac OS X, die ich ab und zu zum Testen älterer Programme benötige.

Neustarten muss man bei Virtualisierungslösungen gar nichts: Es reicht, Parallels Desktop zu öffnen, das gewünschte System zu wählen und kann es dann in einem eigenen Fenster nutzen – auf Wunsch lässt sich Windows sogar mit Startleiste und allem anderen grafischen Schnickschnack an Mac OS X anflanschen (was ich ehrlich gesagt nicht mag). So läuft nun auf meinem Rechner neben Mac-Programmen jede Windows-Software, die ich benötige. Selbst das ein oder andere Spiel lässt sich so ausführen.

Für PCs gibt es Virtualisierungslösungen natürlich auch – ebenfalls von „Parallels„, „VMware“ und, sogar kostenlos, „Virtualbox„. Hiermit lässt sich dann ein Linux im PC oder ein weiteres Windows installieren. Auch hier benötigt man keinen Neustart und kann Daten zwischen Hauptsystem und Zweit-Betriebssystem austauschen. Eine wirklich feine Sache.

 

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