08.11.2013

PR on Demand II: ResponseSource.de

Ganz ähnlich wie das kürzlich vorgestellte recherchescout.de funktioniert ResponseSource. Journalisten fragen, PRler antworten, Thomas Reintjes testet.

Am „Binnen-S“ erkennt man schon: Dahinter stecken PR-Fachleute. Aber ernsthaft: ResponseSource kommt von der britischen Daryl Wilcox Publishing. Die Firma betreibt auch die Seite journalistenverzeichnis.com und sie betreibt ResponseSource in Großbritannien schon länger, in Deutschland, Österreich und der Schweiz erst seit Mai 2013. Auf der Insel soll der Dienst innerhalb eines Jahres rund 24.000 Anfragen bekommen haben. Auf der deutschen Seite heißt es etwas schwammig: „497 Journalistenanfragen aus Deutschland und Europa in den letzten 7 Tagen“.

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Der Service macht es Journalisten sehr leicht, ihn zu nutzen. Ein prominent platzierter grüner Button auf der Startseite fordert mich direkt auf: „Anfrage senden“. Ohne mich registrieren zu müssen, lande ich direkt im Eingabeformular. Ob ich Informationen oder Ansprechpartner, Bild- oder Tonmaterial, Kontakte zu Promis oder Testprodukte suche, kann ich aus einer Liste auswählen. Ich gebe meiner Anfrage einen Betreff und eine Deadline. In ein paar Sätzen beschreibe ich, was ich will. Alles ähnelt recherchescout.de sehr: Auch bei ResponseSource.de kann ich aus vordefinierten Kategorien mehrere für mein Thema auswählen. Auch hier gibt es das Schlagwort Wissenschaft nicht, aber Ingenieurwesen passt in meinem Fall auch. Noch ein paar Angaben zum Medium und zu mir, und nach einer Vorschau-Ansicht, kann ich die Anfrage innerhalb kürzester Zeit abschicken.

Während ich mich bei Recherchescout jederzeit einloggen und meine Anfragen ansehen oder bearbeiten kann, bekomme ich bei ResponseScource eine Referenznummer, die ich bei eventuellen Rückfragen (per E-Mail oder unter einer britischen Telefonnummer) angeben soll. Ungewöhnlich finde ich, dass mir die Nummer nicht per Mail zugeschickt wird, sondern ich sie mir offenbar so merken soll.

Einerseits habe ich dabei ein besseres Gefühl als bei recherchescout.de: Hier scheint mehr los zu sein, ich rechne eher mit einer Rückmeldung und mit Ergebnissen. Andererseits schwingt Unbehagen mit: Wem habe ich hier gerade meine Interessensgebiete und meine E-Mail-Adresse hinterlassen? Weder in der Eingabemaske für Journalisten, noch in der Registrierungsmaske für PR-Leute muss man irgendwelche AGB abhaken oder irgendwelchen Regeln zustimmen. Es gibt keine. Während bei Recherchescout groß und deutlich auf die Bedingungen hingewiesen wird, finde ich bei ResponseSource unten rechts den Link „Privatsphäre“. Er führt zur englischsprachigen Privacy Policy der Betreiberfirma.

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