Grundlagen für den sicheren PC
Der Computer gehört zu den wichtigsten Arbeitsmitteln von Journalisten. Er muss zuverlässig funktionieren und die Daten und Zugänge, die er speichert und zur Verfügung stellt, müssen vor fremden Zugriffen geschützt sein. Mit ein paar einfachen Grundregeln lässt sich ein guter Schutz erreichen. Thomas Reintjes vom Autorenteam der Kooperative Berlin berichtet
Aktualität
Dass Aktualität wichtig ist, sollten Journalisten auch für ihren Computer beherzigen. Auch wenn es nervt: Lasst Euch vom Betriebssystem, vom Browser, vom E-Mail-Programm und anderer Software benachrichtigen, wenn es Updates gibt. Installiert die Aktualisierungen so bald wie möglich oder lasst sie automatisch installieren. In der Regel schließen Updates Sicherheitslücken, die in vielen Fällen von Cyberkriminellen ausgenutzt werden könnten, um die Kontrolle über den Rechner zu übernehmen.
Hygiene
Auf jedem Rechner sollten ein Virenscanner und eine Firewall über die Aktivitäten wachen und Angriffe enttarnen. Der Virenscanner sollte sich automatisch mit Updates versorgen dürfen, da die Hersteller teilweise mehrmals am Tag Infos über neue Schadsoftware liefern.
Zutrittskontrolle
Kein Computer sollte ohne Passwort benutzbar sein. Legt Euch ein Benutzerkonto im Betriebssystem an und sperrt Euren Rechner, wenn Ihr ihn eingeschaltet unbeobachtet stehen lasst, so dass man ein Passwort eingeben muss, um ihn wieder benutzen zu können. Habt Ihr ein Windows-Betriebssystem, das älter ist als Windows 7, empfiehlt es sich, mit einem Account zu arbeiten, der keine Administratorrechte hat.
Verschlüsselung
Kryptographie kommt in vielen Bereichen ins Spiel, um Daten und ihren Transport vor fremden Blicken zu schützen. Beim Surfen sollte man bevorzugt verschlüsselte https-Verbindungen nutzen. Unverschlüsselte WLANs zuhause oder in Cafés und an anderen öffentlichen Orten sind tabu und auch bei verschlüsselten öffentlichen WLANs, für die man ein Passwort braucht, sollte jeder kritisch hinterfragen, ob er dem Betreiber vertrauen kann. Wer seinen Computer viel unterwegs nutzt oder brisante Daten speichert, sollte auch darüber nachdenken, die komplette Festplatte zu verschlüsseln.
Ausfallsicherheit
Mal ehrlich: Welche Daten würdest du vermissen, wenn jetzt deine Festplatte kaputt ginge? Backups sind wohl eine der am meisten vernachlässigten Pflichten von PC-Benutzern. Ein gutes Backup ist aktuell und lagert auf einem Datenträger, der sich in einem anderen Gebäude befindet als der Computer, von dem es erstellt wird.
Grips
Beim Schutz vor Angreifern und Bösewichten hilft es immer, das Gehirn einzuschalten. Hat Paypal wirklich Dein Konto gesperrt? Ist die kostenlose Alleskönner-Software wirklich kostenlos, legal und sauber? Kannst du dem Übersender einer PDF-Datei wirklich vertrauen? Sich selbst vorm Klicken ein paar kritische Fragen zu stellen, kann viel Ärger ersparen. Bei allen Sicherheitsmaßnahmen daran denken: Angreifer werden sich den schwächsten Punkt suchen, um ans Ziel zu kommen.
Auf die einzelnen Punkte werden wir hier bei torial in der nächsten Zeit detaillierter eingehen. Mehr allgemeine Basics gibt es aber beispielsweise auch beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Wer auf dem Laufenden bleiben will, abonniert den Newsletter des Bürger-CERT.