26.10.2015

Schritt für Schritt zur Webreportage: Racontr

Das Programm Racontr macht Träume von Multimedia-Journalisten wahr: Per Drag and Drop lassen sich ausgefeilte Multimedia-Reportagen basteln – ganz ohne eine Zeile Code.

Multimedia-Tools für Journalisten gibt es mittlerweile viele: Von Atavist über Pageflow oder auch das von Michel Penke vorgestellte Programm StoryMap. Doch ein Programm, das auf keinen Fall auf der Liste fehlen darf, ist Racontr („raconter“ übersetzt ins Deutsche heißt „erzählen“), aus einer französischen Entwicklerschmiede aus Paris.

In seinem Heimatland arbeitet das Team bereits mit der renommierten Tageszeitung Le Monde oder auch dem deutsch-französischen Fernsehsender ARTE zusammen. Grund genug also, sich Racontr einmal genauer anzuschauen, denn es ist hierzulande noch relativ unbekannt.

Eine beispielhafte Komplettansicht gibt es hier.

Intuitive Bedienung

Für die „beste Performance“ empfiehlt Racontr grundsätzlich, den Google Chrome Browser zu nutzen. Nach der Anmeldung auf der Seite startet man ein neues Projekt, indem man auf „Create new project“ klickt und dem Projekt einen Namen gibt. Dann folgt eine kurze Projektbeschreibung, die es bei Bedarf auszufüllen gilt.

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Racontr macht einem den Einstieg leicht: Es bietet vorgefertigte Templates, also Vorlagen an, die entweder als Orientierung oder auch als direkte Grundlage des Projekts dienen können. Die Vorlage hilft enorm, um zu verstehen, wie das Programm funktioniert, was möglich ist und wie man Elemente platziert und anordnet.

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Der Editor – das Kernstück des Projekts

Um eine Vorlage an seine eigenen Wünsche anzupassen, klickt man doppelt auf das Symbol der Vorlage – und schon ist man mitten im Projekt. Egal ob Text, Fotos oder Videos – alles lässt sich per Mausklick bearbeiten. Einfach auf das Element klicken, dann lässt sich es verschieben, seine Größe verändern oder per Rechtsklick austauschen. Mit einem Zahnrädchen-Symbol auf der linken Seite im Editor kann man das Element auch drehen oder dessen Transparenz ändern.

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Kleines Gimmick: Mit Racontr kann man sogar bestimmen, was passieren soll, wenn der User mit der Maus über ein Objekt geht oder mit dem iPad nach links oder rechts swipet! Übrigens hat Racontr auch an Social Media gedacht. Per Mausklick lässt sich ein Facebook- oder Twitterbutton in das Projekt einfügen. Etwas versteckt, aber wichtig für alle, die programmieren können: Ganz unten am Bildschirm versteckt sich die Funktion Custom Code /Javascript / CSS. Webdesigner – tobt euch hier aus!

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Raus damit!

In der kostenlosen Probeversion erlaubt es Racontr, bis zu 100 Megabyte an eigenen Medien hochzuladen und im Projekt zu verwenden. Hinzufügen funktioniert intuitiv per Klick auf das Plus-Symbol links im Menü des Editors. Auch Videos lassen sich uploaden, doch Racontr unterstützt auch die Einbettung von YouTube- oder Vimeo-Links. Auch bei der Veröffentlichung macht Racontr keine Probleme: Per Klick auf „Publish“ ist das Projekt als Link verfügbar und lässt sich auch jederzeit per Embed-Code in die eigene Webseite einbetten. Voilà!

Fazit: Schnelles Erfolgserlebnis

Racontr ist nicht nur schick in der Optik, sondern auch leicht zu bedienen und vor allem stellen sich schnell erste Erfolgserlebnisse ein. Das liegt vor allem daran, dass die Entwickler von Racontr sehr nutzerorientiert denken. Vor allem die Template-Funktion macht den Start in das Programm kinderleicht. Was man allerdings vermisst, ist eine Art Vorschau-Funktion. Außerdem wäre es noch besser, wenn Racontr weitere Videotypen abseits von YouTube und Vimeo unterstützen würde.

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in: JOURNALISMUS & TECHNIK, NEU, Produzieren, Publizieren
  • Über Daniela Späth

    Daniela Späth hat ein Volontariat bei der Deutschen Welle (Jahrgang 2013-2015) abgeschlossen und arbeitet für mehrere Magazinsendungen der DW als Autorin, Videojournalistin und Social-Media-Redakteurin. Sie liebt alles, was mit Video zu tun hat und hasst es, wenn ihr Smartphone-Akku versagt oder das monatliche Datenvolumen schon nach der ersten Woche des Monats aufgebraucht ist. Auf www.bleiwüsten.de bloggt sie über multimediales Storytelling.

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