06.11.2014

Die Journalisten-App der Woche: Bobler

Unterwegs schnell und einfach ein kurzes Audio mit Foto, Text und Ortsmarke veröffentlichen. Das kann Bobler.

Die menschliche Stimme ist schön. Und das gesprochene Wort hat in Zeiten der Dauerpräsenz von Bewegbild durchaus noch einen Zweck. Wer unterwegs auf dem Mobiltelefon schnell und problemlos einen kurzen Aufsager veröffentlichen wollte, der griff in den letzten Jahren entweder zu Soundcloud oder zu der App Audioboo. Siehe hier.

Bye bye Soundcloud

Soundcloud hat vor kurzem allerdings die direkte Funktionalität des Audio-Uploads aus der App herausgenommen. Das ist schade für mobile Journalistinnen und Journalisten, konnte man hier doch sehr schnell ein kurzes Audio mit Text, Bild und Ortsmarke versehen, direkt ins Netz laden und dann beispielsweise via Twitter als kleine multimediale Meldung veröffentlichen.

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Aus Audioboo – oft und gerne beispielsweise von Al Jazeera genutzt – ist im September 2014 in Folge eines Börsengangs Audioboom geworden: eine App mit der man Audio-Beiträge hören, aber auch veröffentlichen kann. Mir persönlich ist die App aber ein bisschen zu unaufgeräumt, nicht fokussiert genug auf das Lösen einer Aufgabe, und deswegen im mobilen Bedarfsfall zu unhandlich.

Klein, aber fein

Und deswegen, meine Damen und Herren, präsentiere ich Ihnen hier und heute Bobler. Zuerst gelesen habe ich von Bobler nebenan bei journalism.co.uk. Abigail hat die App getestet und für gut befunden.

Mit Bobler kann man derzeit 36 Sekunden lange Aufsager aufnehmen, diese mit einem Bild, einem Text, einem Bild und einer Ortsmarke versehen und dann direkt via Facebook und Twitter teilen. Der dann veröffentlichte Link führt zu einer Bobler-Seite. Hier kann man das Audio anhören und bei Bedarf auch einen Embedd-Code mitnehmen.

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Das Audio kann nicht nachträglich bearbeitet werden und – ja – 36 Sekunden ist auch keine Ewigkeit. Aber gerade in der Limitation besteht meiner Ansicht nach der Reiz der App. Das Interface ist einfach, klar und intuitiv bedienbar. Vom Öffnen der App bis zur Veröffentlichung muss man kaum mehr als fünf mal Tippen. Und genau darauf kommt es in vielen Situationen an.

Meine Bobler-Einsatzempfehlung: unterwegs einen audiobasierten multimedialen Tweet absetzen. Dafür ist die kleine App gut geeignet. Für alle die längere Audios direkt veröffentlichen wollen ist dann doch Audioboom etwas. Hier kann man 10 Minuten hochladen, in der Bezahlversion sogar eine Stunde.

Bildschirmfoto 2014-11-06 um 11.16.25Bobler für iOS und Android / Preis: kostenlos

Wer sagt, dass alle Apps aus den USA kommen müssen? Bobler kommt aus Frankreich, hat hier und da noch einige Kinderkrankheiten (Im Browser kann ich mich nur mit einer Email einloggen, mobil habe ich mich aber vorher via Facebook angemeldet), fühlt sich aber ganz vielversprechend an und ist es wert, getestet zu werden.

Die hochgeladenen Audios verbleiben erst mal natürlich auf den Servern von Bobler, wer das nicht möchte, findet allerdings auch bei anderen Diensten wie Audioboom oder Soundcloud keine Lösung. Das Team von Bobler und aktuelle Entwicklungen kann man sich bei Facebook anschauen.

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